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Sonntag, 15. Januar 2012

adijo ljubljana

Morgen bricht meine letzte Woche hier in Slowenien an- Grund genug, mal wieder einen (und gleichzeitig auch meinen letzten) Post hier zu hinterlassen.
Was seit dem letzten mal passiert ist: Bekanntschaft mit dem slowenischen Gesundheitssystem, Halloween, Herbst, Ausflüge nach Serbien, Kroatien und Österreich, Winter, Weihnachtsbesuch in Ilmenau/Ehringshausen, Besuch aus Ilmenau hier und Sylvester. Aber langsam.

Fledermaus-Kürbis. Erkennt man doch,oder?
Meine "Schusseligkeit" ist ja allgemein bekannt. So dürfte es niemanden überraschen, dass sogar der simple Akt der Teezubereitung nicht ohne Schwierigkeiten verlaufen kann und einen etwas unglücklichen Start in den Herbst mit sich brachte.
Einer netten slowenischen Ärztin, ein wenig Ruhe und häufigem Verbandswechseln ist es aber zu verdanken, dass das ganze noch glimpflich abgelaufen ist und außer dem schmerzlichen Verlust einiger Festivalbändchen :( :( keine dauerhaften Schäden entstanden sind. 
Außerdem ist das Gesundheitssystem hier sehr zu loben- es gibt hier gleich ein ganzes Ärztehaus für Studenten, in dem man nichts zahlen muss und ganz freundlich(und auch auf Englisch) behandelt wird.

Zur Orientierung
Der Herbst verlief sonst eher unspektakulär routiniert und in einen dicken Dauernebel gehüllt.

Absolutes Highlight im Dezember jedoch: Der "Balkan-Trip" nach Serbien, namentlich nach Novi Sad im Norden und Belgrad (bzw Beograd), der Hauptstadt des Landes und auch damaligen Hauptstadt des ehemaligen Yugoslawiens. 
Die bunt gemischte Truppe von 18 Leuten bestand aus Deutschen, Polen, Franzosen und ein paar weiteren weniger stark vertretenen Nationen, unterwegs mit 2 Mietbussen.
Die andern reisten bereits Freitagmorgen los und machten noch einen Zwischenstop in Bosnien, da ich noch arbeiten musste kam ich dann mittels Nachtbus und Zug nach und stieß Samstagfrüh in Novi Sad auf die Truppe (die noch kollektiv ihren Kater ausschlief).
Übrigens schreibt man in Serbien kyrillisch.
Altstadt Novi Sad

Fortress Novi Sad
Novi Sad ist im Kern sehr sauber und kleinstädtisch, mit den üblichen Geschäften die man in jeder europäischen Stadt findet, einer Kirche, einem großen Platz mit einer großen Statue von einem "wichtigen" Staatsmann, etc... Verlässt man jedoch das Zentrum, fühlt man sich nicht mehr ganz so sehr wie in einer deutschen Kleinstadt.
Nach Pizza und/oder einem fettigen Burek zum Frühstück erkundeten wir noch ein wenig die Stadt und die Burg (Ruine). 
Es war schön warm und sonnig, trotzdem hing ein seltsamer Schleicher über allem. Keine Ahnung, ob das Nebel oder Smog oder beides war.
Über unglaublich schlechte Landstraßen gings dann weiter nach Beograd. Auf dem Land ist sehr bezeichnend, dass viele Häuser gar nicht richtig fertig gebaut, aber trotzdem bewohnt sind. Hinzuzufügen ist außerdem, dass Serbien (wie viele Länder in dieser Region) sehr gut ausgebaute, moderne Autobahnen hat, die jedoch fast leer sind: Die Gebühren sind mit rund 1€ pro 10km schon für normale PKW sehr hoch. LKWs sieht man wenige.

Markant waren die riesigen "Slums", die ich vom Zug aus außerhalb des Zentrums Beograds sehen konnte. Scheinbar unendlich zogen sich an den Bahnschienen notdürftig zusammengestückelte Hütten aus Wellblech, Holz und Müll entlang. Spielzeuge, Reifen, streunende Hunde, ab und an baumelte Wäsche zwischen den Hütten oder Rauch stieg auf. Von sanitären Anlagen, Elektrizität oder ähnlichem keine Spur.

Ehrlich gesagt hat mich dieser Anblick ganzschön geschockt, mir war nicht bewusst, dass in Europa Armenviertel in diesem Ausmaß überhaupt exisitieren. Natürlich wohnen dort die  Roma und von großen Teilen der serbischen Bevölkerung wird gerne über diese unglaublich furchtbare Situation hinweggesehen und es ist erschreckend, welche Meinung sonst vernünftige Menschen gegenüber den "Zigeunern" haben.
Orthodoxe Kirche in Beograd. Wir dachten, dort würden Renovierungsarbeiten vor sich gehen. Wie sich herausstellte, befand sich die Kirche jedoch seit 1920 im Bau: Im kommunistischen Yugoslawien hatte einfach das Geld gefehlt und die Fertigstellung wurde erst kürzlich wieder aufgenommen.

Im Zentrum der Stadt sieht es natürlich wieder typisch europäisch aus, wenn auch etwas renovierungsbedürftig. Obwohl es Anfang Dezember war, hatten wir auch wunderbares Wetter und konnten teilweise noch im T-Shirt rumlaufen.
Den Abend verbrachten wir im großen Wohnzimmer im Hostel. Etwas überraschend kam der Besuch zweier Polizisten- wir dachten, das wars, die Party wird gesprengt. Wie sich jedoch herausstellte waren sie Freunde des Typen, der Nachtwache an der Rezeption hatte und verbrachten eben den Abend mit uns, ein sehr surreales Erlebnis. Klar, dass die Polizeimützen und Schlagstöcke sich großer Begeisterung erfreuten und von allen aus- bzw anprobiert wurden. Irgendwann wurden die Polizisten per Funk zu einem Einsatz gerufen-gelangweilt gaben sie nur zurück, sie "seien nicht in der Nähe" und wohnten wieder der Party bei. Ein Hoch auf das serbische Polizeisystem....

Auch in Beograd gabs natürlich ein "Fortress", mit extra vielen Panzern und Kanonen an denen sich sowohl unsere Gruppe als auch erschreckend viele Kinder ausgetobt haben. Windeln wechseln zwischen den Panzern schien manchen Eltern auch eine Selbstverständlichhkeit- genau so hatten's ihre Eltern ja damals auch gemacht.... ;)
Bemerkenswert und seltsam war noch, dass selbst an den Kassen größerer Geschäfte Geld oft nicht passend auf kleine Beträge von umgerechnet 10€ herausgegeben werden konnte und je nach Facon auf- oder abgerundet wurde.

Das ist also mein kleiner Bericht von Serbien und trotz der Ausführlichkeit habe ich sicher tausend Dinge vergessen, die mir aufgefallen waren. Ein ausgedehnterer Trip ins ehemalige Yugoslawien und darüber hinaus steht definitiv irgendwann auf dem Plan...
Wieder zurück im sicheren Schoße von Mutter E.U. überraschte uns Ljubljana mit einer Unmenge an LEDs die in der Innenstadt installiert worden waren, um weihnachtliche Gefühle aufkommen zu lassen.

Bald kam dann auch Weihachten, Urlaub daheim, und der Besuch aus Ilmenau um Sylvester. Viele Hügel, die manchen als riesiger Berg erschienen, wurden bestiegen, Stadtrundführungen gemacht und es gab Essen, Essen und nochmals Essen ;) Schön wars, jemanden in der sonst eher unbelebten Wohnung hier zu haben und zumindest ich habe die Tage und Abende mit dem Besuch sehr genossen. "Hvala" ihr 3 :)

Flucht vor dem Nebel mittels Seilbahn nach "Velika Planina" und Bergbesteigung im Schnee. Was des einen Freud', das des andern Leid...;)

in case of anger break here
Außerdem gabs einen Tagesausflug in die kroatische Hauptstadt Zagreb, die vorallem durch prunkvolle Bauten, die aber keine besondere Schönheit oder Atmosphäre ausstrahlen, und viel Kitsch geprägt ist. Vielleicht trug der Nebel und Niesel auch nicht grade dazu bei, die Stadt allzu positiv aufzufassen. In guter Erinnerung bleibt jedoch das "Museum Of Broken Relationships", das Gegenstände und Anekdoten gescheiterter Beziehungen, manchmal traurig, manchmal witzig, ausstellt und außerdem hübsche Souvenirs verkauft.

Die letzten zwei Januarwochen sind wieder recht routinemäßig und mit eher gemischten Gefühlen verlaufen- halb fühle ich mich noch hier und halb schon wieder zurück in Deutschland: Nächste Woche bricht meine letzte Woche hier an und dann geht es auch schon wieder zurück um die Bachelorarbeit zu schreiben. 
Ein ergreifendes Schlusswort? Ich weiß nicht. Vielleicht verdrücke ich mich lieber lautlos.

Donnerstag, 12. Januar 2012

Impressionen aus dem Sunshine State

Zu aller Erst wünsche ich allen, mit denen ich in diesem jungen Jahr noch keinen Kontakt hatte, ein fröhliches HAPPY NEW YEAR 2012!!! Vor allem hoffe ich, dass wir uns bald alle gesund und munter wiedersehen

Letzten Samstag bin ich wieder in St. Louis gelandet – immerhin wurde man hier von strahlend blauen Himmel und angenehmen 10°C begrüßt. Trotzdem war das natürlich nichts gegen den ‚so called‘ Sunshine State der USA – Florida. Der Urlaub mit meinen Liebsten war echt unglaublich! Jetzt verstehe ich, warum so viele Menschen immer ins aufregende Miami oder ins karibische, verträumte Key West fahren. Wir hatten bis auf zwei Tage immer gutes ‚Sommerwetter‘ und konnten und neben den ganzen Ausflügen und Sightseeing auch genügend am Strand und im Wasser entspannen. Aber am besten lasse ich einfach Bilder sprechen… 

Blicke aus unseren Hotelzimmern in Miami: Warum Mehrzahl? Tja, weil als ich unser Zimmer am 1. Weihnachtsfeiertag aufgeschlossen habe, haben mich plötzlich mehere Augen aus dem Raum entsetzt angeguckt. Ups... immerhin gab es kostenloses Frühstück als Entschädigung.
Einen Tag ging es natürlich auch ins Sea World Orlando - oder wer hat Free Willy früher nicht geliebt??





Und auch die Everglades wurden erkundet. Überrschender Weise sieht man dort doch echt viele Alligatoren. Es sieht sonst ein wenig aus wie Afrika - jedenfalls so wie ich mir Afrika vorstelle (mit mehr Wasser allerdings) - mit ewig weiter Graslandschaft und (kleinen) grünen Mangroven-Inseln. Es gitb nur eine Straße, die durch den National Park führt und einzele Stationen mit Pfaden, auf denen man die umgebung erkunden kann. Empfehlen würde ich einen Kanu-Schein...

Art Deco Style der 20er am bekannten Ocean Drive
New Year's Eve beim Ocean Drive Festival am legendären South Beach... gerne nächstes Jahr wieder. Obwohl die Europäer eindeutig besser feiern können... ;-)
Die angeblich größte Privat-Villa in Miami - sie gehört einem Dr. Frost. Der Name ist besonders interessant, da er derjenige ist, der Viagra auf den Markt gebracht hat .- und damit will so mancher ja gerade frostige Zeiten vertreiben....
Essen a la 'Americano' musste natürlich auch sein
Beim 'Public Sundown Watching' in KW...







Alte Eisenbahnbrücke zwischen den Keys - wird einfach mal gar nicht mehr genutzt und verfällt langsam
Und dann ging es auch schon weiter nach Key West mit unserem außergewöhlich knapp bemessenen Auto *hust* Allerdings verstehe ich jetzt, warum hier so viele in diesen äußerst bequemen Riesen rumfahren. Btw, abgeschleppt wurden wir natürlich damit trotzdem - immerhin nehmen die hier nur 100$ dafür :-P




Irgendwie gab es in Key West eindeutig einen Hühner bzw. Hahn-Überschuss






Tja, was hat es nun mit diesem Schild auf sich? Es symbolisiert den Anfang der kontinentalen USA bzw. der geliebten Route Nr.1 ....
Caro und ich - I miss you so much, Sis!!!

Letzte Station: Mit Delphinen-Schnorcheln in Key Largo.
 Nun bin ich wieder mehr oder weniger fleißig am Arbeiten – es fällt doch schwer, sich nach der schönen Zeit wieder aufs Wesentliche zu konzentrieren. Lieber verfolge ich den Vorwahlkampf der amerikanischen Republikaner - Außerdem vermisse ich jetzt meine Lieben wieder viel mehr… aber Rettung naht: Peter kommt mich ab dem 21. Januar für 10 Tage besuchen J Da bin ich ja mal gespannt, wie es dir, Peter, hier so gefällt. Bring deine nicht vorhanden Winterschuhe mit, denn heute Morgen lag plötzlich Schnee! Und wie es aussieht, soll es auch erst mal weiter schneien. Goodbye Summer, Hello Winter!
Christina

PS: Die Foto-Positionier-Funktion ist echt ätzend bei blogger.com - nicht zu empfehlen!
PPS: WO SIND MEINE MITBLOGGER??? WHAT ABOUT "BMT" GOES ABROAD?