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Montag, 26. Dezember 2011

„Merry Christmas“ – das Weihnachten der anderen Art



Ich wünsche euch allen ein „Frohes Weihnachtsfest“ – heute melde ich mich mal vom Flughafen in Miami, Florida. Ja, dieses Jahr verbringe ich die Feiertage und den Jahreswechsel am Strand in der Sonne – als Information für diejenigen, denen ich das noch nicht unter die Nase gerieben habe. Gerade warte ich hier auf die Ankunft meiner Familie. Gestern hatte ich einen wunderbaren Heiligabend mit meinen Kollegen und Freunden. Obwohl ich die einzige unter uns war, die Weihnachten feiert, konnte ich doch alle zu einem feierliche Dinner und feucht-fröhlichen Christmas Eve überreden – Turkey inklusive.

 
Die letzten Wochen waren sehr arbeitsreich, immerhin ist jetzt ja das Ende meiner offiziellen Praktikumszeit und eigentlich will ich ja im Januar mit der Bachelorarbeit durchstarten. Dazu muss ich aber erst noch mein genaues Thema definieren. Ich bin gespannt…. 


Trotz all dem habe ich die letzten Wochen natürlich auch genossen. An Thanksgiving war ich zusammen mit meiner Mitbewohnerin bei Ihrer ehemaligen Professorin zum großen Familienfest eingeladen. Es gab Unmengen an Essen! Aber der Sinn dieses wohl größten US-amerikanischen Feiertags hat ja auch mit Essen zu tun: Man bedankt sich dafür, dass die Indianer den frisch angekommenen Europäern damals durch den ersten Winter geholfen haben und ihre Essensvorräte mit Ihnen geteilt haben. Die Ironie dieses Festes im Bezug auf die weitere Geschichte muss ich and dieser Stelle wohl nicht noch extra erwähnen, oder? Nach Thanksgiving ging es dann zusammen mit Molly mit dem Nachtbus nach Chicago. Eine echt tolle Stadt! Einfach durch die überfüllten Straßen der Metropole am Lake Michigan zu schlendern, gesäumt von Wolkenkratzern mit den ersten Weihnachtsliedern in der Luft, fühlt sich einfach fantastisch an. Den Sonntag habe ich dann auch noch meinen neuen Mitbewohner Christopher aus Ilmenau getroffen – der war da auch gerade für 3 Tage in der Stadt. Zusammen ging es dann die berühmte ‚Chicago Stuffed Pizza‘ essen (man stelle sich einen großen Käsekuchen vor aus Pizzateig -  und anstatt süßer Cremecheese-Füllung Tonnen an Käse und Tomatensoße und weiteren Zutaten seiner Wahl – klingt ekelig, schmeckt aber überraschend gut – auch wenn man das glaube ich nur 1 mal im Jahr verträgt) und anschließend ging es dann in den bekannten Andy’s Jazz Club. 





 Die restliche Zeit ging es von Weihnachtsfeier zu Weihnachtsfeier, zum Christmas-Tree Hunting mit meiner Freundin Maggie, zum Eislaufen mit Meytar, Dor & Liran, die allesamt Anfänger sind – Spaß also garantiert, zu diversen Dinners, Geschenke kaufen und so weiter. Leider musste ich mich auch schon von ein paar Leuten hier wieder verabschieden – das Fall-Semester endet hier nämlich Mitte Dezember – dafür geht es dann im Frühling schon wieder los. Das Uni-System ist hier generell doch sehr anders zu unserem deutschen Lehrstil.



Ich wünsche euch allen einen unglaublich schönes Rest-Weihnachtsfest und einen feurigen Start ins neue Jahr 2012! Melde mich bald wieder mit einem Bericht aus Florida.

PS: @Vero: Thank you so much for your holiday card!!! Ich habe mich so unglaublich doll‘ über deine Karte gefreut. Da kamen schon die Emotionen hoch… Bin schon jetzt voller Vorfreude auf unseren ‚Dia-Abend‘. Love you <3

 
Ok… Das war gestern. Zum Posten bin ich dann aber doch nicht mehr. Miami oder generell Florida bis jetzt ist der Hammer! Natur pur am Strand bei ca. 28°C mit ausgiebigem Plantschen im warmen Atlantik vor einer scheinbar endlosen Skyline. Ein absolut surreales Erlebnis…. Im nächsten Jahr mehr davon. Liebste Grüße, Christina

Mittwoch, 16. November 2011

Es wird Sommer!

Man kann es kaum glauben, aber innerhalb der letzten 6 Wochen hat sich der doch noch recht kühle Frühling schön langsam zu einer Art Frühsommer mit mittlerweile durchschnittlich 25 Grad entwickelt! Natürlich bleibt Melbourne seinem Motto "Four Seasons A Day" treu, aber man kann wenigstens damit rechnen, dass man außer Regenjacke keinen Pulli mehr einpacken muss :) Außer wenn ich auf Arbeit fahre, dort ists nämlich immer extrem kühl! Aircondition lässt grüßen! Naja, man kanns auch wirklich übertreiben!
La Domaine Chandon - ein sehr schickes Weingut!

Die letzten Wochen sind wie im Flug vergangen. Ich war die Wochenenden so gut wie immer unterwegs und hab Melbournes Umgebung erkundet. Ein Wochenende hab ich ne Fahrrad-Tour durchs Yarra Valley (eine Weingegend) gemacht. 100 km mit meinem für 130 Dollar erstandenen ALDI-Fahrrad :) Natürlich haben wir auch einen Weinkeller erkundet und gleich bei 2 kostenlosen Weinproben mitgemacht! Außerdem waren wir in der Healesville Sanctuary, einer Art Wildpark mit allerlei australischen Tieren. Ich hab Kängurus gesehen, Koalas, Wombats, Dingos... und die giftigste Schlange der Welt!!! Und an dem Wochenende hab ich auch meine erste und bis jetzt Gott sei Dank einzigste Begegnung mit einer Riesenspinne gehabt!
Ich bin jetzt außerdem ein Mitglied im Surf- und Mountaineering-Club der Uni! Das sind Studentenclubs, die zu sehr günstigen Preisen Ausflüge und Events organisieren!

Ein Wochenende im Oktober hab ich an nem Surf-Trip teilgenommen. Waren an einem Strand in Lorne, das ist ca. 150 km westlich von Melbourne am Anfang der Great Ocean Road. Es hat wirklich Spaß gemacht, auch wenn das Wasser mega kalt war und es bei mir eher Body-Boarding als Surfen war ;) Aber nächstes Wochenende werde ich die Gelegenheit haben meine Surfing-Skills zu verbessern. Es geht Freitag nach der Arbeit los nach Phillip Island - Pinguine anschauen - und Samstag dann weiter zu Wilsons Prom, einem Nationalpark ca. 200 km östlich von Melbourne, wo man anscheinend auch ganz gut surfen kann! Was auch noch echt ne gute Sache an den Club-Mitgliedschaften ist, ist erstens, dass man sich ganz günstig Surfbretter bzw. Outdoor-Sachen ausleihen kann und zweitens total viele neue nette Leute kennen lernt. Und meinen eigenen Wetsuit hab ich heute für sagenhafte 30 Dollar mal wieder bei ALDI erstanden :D
Mit Katha Klettern auf Mt Macedon
Mit dem Mountaineering Club war ich vorletzten Sonntag Klettern am Camels Hump bei Mt Macedon! Am Anfang war mir ja schon bisschen mulmig in fast 1000 Metern Höhe, aber dann hab ich echt gefallen daran gefunden! Wenn man Ilmenau's Steinbruch mal nicht wirklich zu nem Gebirge zählt, war das auch meine erste Outdoor-Kletter-Erfahrung! :)
Letztes Wochenende sind wir mit einem Minibus nach Daylesford, einem kleinen Städtchen in der Nähe des Mt Macedon gefahren. Haben dort die Mineral Springs, den längsten Singledrop-Waterfall Victorias, ne Schokoladenfabrik und ne ehemalige Goldmine erkundet!

Melbourne bei Nacht
Was mir in den letzten Wochen hier extrem positiv aufgefallen ist, ist dass das Leben hier so viel entspannter als in Deutschland zu sein scheint! Mein Professor war vom ersten Tag an einfach "David", jeder hat hier auf der Straße Zeit dir in einer scheinbaren Seelenruhe den Weg zu erklären und nebenbei noch 5 Minuten Smalltalk zu halten und sogar die ALDI- Kassierer erinnern dich daran, den Beleg doch gut aufzubewahren, falls der Wetsuit doch nicht passen sollte :) Es ist wirklich sehr angenehm hier zu leben! Melbourne ist wohl nicht ohne Grund zur lebenswertesten Stadt 2011 gewählt worden! Was mir hier auch gut gefällt, ist das Arbeitsklima. Mittwochs 10:30 am ist immer morning tea (incl. Früchten, Keksen und Kuchen) angesagt und danach stellt immer einer in einer unformellen Präsentation vor, woran er gerade arbeitet!

Schicke Mädels an der Flinders Street Station auf dem Weg zum Pferderennen
Sonst war vor 2 Wochen Melbourne Cup Day - ein Public Holiday in Victoria! Nur leider nicht für Leute, die an der Uni arbeiten, für die gelten nämlich die nationalen Feiertage, na toll! Immer am 1. Dienstag im November steht hier die ganze Stadt still, wegen einem, Achtung jetzt kommts: Pferderennen! Ja, das ist wirklich ein absolutes Highlight hier! Die Leute ziehen sich schick an, die Mädels tragen alle Hüte! Und dann wird gewettet und getrunken! Ein absolutes social event eben! Ich bin mit meinen Arbeitskollegen für die 5 Minuten, die dieses sagenumwobene Rennen gedauert hat, ins Pub nebenan gegangen. Jeder hat sich ein Glas Wein bestellt und wir haben unter uns mit einem Dollar Einsatz gewettet! Danach gings dann leicht angetrunken wieder auf Arbeit ;)

So, ich denke das war jetzt mal wieder so ein Grob-Update was sich bei mir hier in Australien so getan hat. Die Zeit vergeht wirklich so rasend schnell! In 4 Wochen kommt der Flo schon, unsre Flüge nach Tasmanien in der ersten Januar-Woche sind schon gebucht und bis dahin wartet noch ein riesen Berg an Arbeit (u.a. mein noch nicht vorhandener Praktikumsbericht ;) ) auf mich!

Ich wünsch euch zu Hause ne tolle Winter-/Vorweihnachtszeit!!! Und so ganz werd ich das kalte Deutschland hier auch nicht vergessen, es gibt schließlich ALDI mit echten Nürnberger Lebkuchen! Und der Plätzchen-Back-Termin steht auch schon :)

Viele liebe Grüße von eurer Dani

Donnerstag, 10. November 2011

Halloween Champions & More

Vor 2 Wochen standen in den USA und insbesondere für St. Louis gleich zwei Großereignisse statt: die finalen Games der World Series und natürlich Halloween.

Mein Pumkin ist irgenwie eher zum Knuddeln als zum Gruseln...
Die World Series ist das Finale der US-amerikanischen Baseball-Profiligen. Dort treffen jährlich im Oktober die Sieger der National League und der American League in maximal 7 Spielen aufeinander – keine Ahnung warum es 2 Profi-Ligen in den USA gibt aber die Amerikanern machen nun mal gerne ihre eigenen Regeln. Der Sieger der World Series ist z.B. nicht nur amerikanischer Baseball-Meister, sondern erhält denn auch den Titel „World Champion“ :-P Lange Rede kurzer Sinn: am Donnerstag habe ich mein erstes Game geguckt – St. Louis Cardinals gegen die Texas Rangers – und mir die Regeln erklären lassen. Tja und an dem Freitagabend waren die Cardinals dann auch schon World Champions of 2011. So schnell kann es gehen, und bei so viel Erfolg findet man erstaunlich schnell Gefallen an dem Spiel…

Natürlich mussten die Siege auch ordentlich gefeiert werden. Man würde ja annehmen, dass die Clubs Downtown überflutet sein müssten, wenn die Cardinals das vorletzte Spiel in der letzten Minute gewonnen haben… Leider ist das nicht so. Trotzdem war es lustig mit den anderen Internationalen Studis, unter anderem mit Alejandro und Andi (aus Frankfurt). Hier spielen die Clubs & Bars keine Electro Music wie in Deutschland, es wird meistens Querbeet aufgelegt mit einem deutlich höheren Black Music Anteil als in Deutschland. Habe ich schon erwähnt, dass die Bars und Clubs in St. Louis schon 3 Uhr schließen müssen? Von ausgiebigen europäischen Party-Nächten kann man hier also nur träumen. Dafür tanzen die jungen Amerikanerinnen umso wilder und unanständiger – die Hollywood Movies übertreiben also nicht immer… 

An dem Sonntag war dann die große Champions-Parade in Downtown – ein Meer aus Rot hat die Stadt beherrscht. Man muss sich den Zustand in StL ungefähr so vorstellen, als hätte Deutschland die Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland gewonnen. Als nächstes war folglich der Besuch eines American Football Games dran. Eben typisch amerikanisch ;-) Allerdings verwundert es doch sehr, dass im „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“  ausgerechnet ein Sport mit 1000en von Regeln so beliebt ist. So bin ich letzten Freitag zu einer Football-Lesson gegangen, organisiert vom Büro für Internationales. Dort haben 2 Mitglieder des hiesigen College-Teams, den Wash U Bears, versucht uns Ausländern die Football-Regeln näherzubringen. Sehr aufbauend waren die Worte: „Nicht mal wir kennen alle Regeln – nur die, die für unsere Position wichtig sind“ :-P Naja, am Samstag bin ich dann mit Liran, Dor & Elad zum Heimspiel der Bears gegangen. (Btw: they lost!) Mein Fazit: Es war ganz interessant – die Begeisterung für den Sport kann ich aber nicht verstehen. 

Champions Parade

 So, bei dem ganzen Sport-Gelaber hätte ich doch Halloween fast vergessen. Die Amerikaner lieben es! Überall findet man geschnitzte Kürbisse  - wie man sieht habe ich mein Glück da auch mal versucht -, Spinnenweben, gruselige Hexen und Halloween-Kostüm-Läden öffnen extra nur für dieses Ereignis. Wir sind zu der Halloween-Party der Law School gegangen. Ich muss sagen: die Atmosphäre in Ilmenau gefällt mir besser! Selbstgebastelte Kostüme sind doch spannender als perfekte gekaufte Kostüme. Außerdem neigt man hier dazu, immer irgendwen/was aus einem Hollywood-Film darzustellen. So fragt man hier "Who do you play?" anstelle von "Was stellst du da". Am nächsten Abend war dann im Bar-Viertel Central West End ein großer Kostümkontest. Zufällig bin ich auf eine Party gelangt, im obersten Stockwerk an dem Platz, wo die Bühne dafür war. Perfekt - beste Sicht bei warmen Füßen und freien Drinks ;-) Den Hauptpreis von immerhin 1500$ hat 'Edward with the scissor hands' gewonnen. Sehr beliebt waren auch Black Swan, Lady Gaga, Drag Queens in jeglicher Form und Super Mario. Auch Toastbrote, Töpfe, Bananen und Duschen waren dabei :-)

Nun aber mal zu meiner Arbeit: an diesem Samstagmorgen (*ätz*) war ich am St. Louis Science Center, weil meine Undergraduate-Research-Gruppe – mich inbegriffen -  dort in 2 Wochen eine Demonstration unseres Projekts geben müssen. Und zwar steuern wir einen einfachen Roboter mit einem EEG Signal, dass wir über ein EEG Headset von einer Person empfangen. Mit reinem Denken können wir den Robotor leider noch nicht lenken, aber immerhin bewegt er sich momentan vorwärts wenn man zwinkert und nach rechts oder links, je nach dem in welche Richtung man seinen Kopf dreht. Übernächsten Samstag sollen wir das dann Kindern mit ihren Eltern auf unterhaltsame Weise im Science Center vermitteln - da bin ich aber mal gespannt...
Jason und Jenny am EEG Daten produzieren
So, das Update ist länger geworden, als von mir gewollt. Sorry! Nächstes Mal gibt es dann einen Bericht aus Chicago - dort geht es über Thanksgiving hin mit meiner Mitbewohnerin - und dort treffe ich dann auch meinen Mitbewohner aus Ilmenau. I am really looking forward for this weekend!!
Ich hoffe, in Deutschland und wo ihr sonst gerade seid ist alles im Lot. Ich denke an euch. Alles Liebe aus St. Louis,
Chrissi


Bilder vom Biking Trip - die nähere Umgebung ist sehr ländlich hier.

Donnerstag, 20. Oktober 2011

Die Slowenen machen keine halben Sachen...(4)

...abends war schon fast wieder alles weg
...und so wurde der Herbst kurzerhand übersprungen, um gleich zum sowieso viel schöneren Winter überzugehen! Nachdem hier nämlich vor knapp zwei Wochen noch kaum dran zu denken war, überhaupt eine Jacke zu tragen, kamen heute schon dicke Schneeflocken vom Himmel (die allerdings gleich wieder weggeschmolzen sind). Diesen plötzlichen aber nicht unerwarteten Wetterumschwung wollte ich mal als Anlass für einen weiteren Eintrag hier nehmen!

Ich bin immer noch sehr froh, im September den Sprachkurs gemacht zu haben-vorallem der Leute wegen. Wir unternehmen viel und ich glaube, ohne die Kontakte zu Studenten in meinem Alter wäre die ganze Angelegenheit etwas einsamer und weniger spaßig hier! Unten auf dem Bild sieht man ein paar davon (und mich ;) )
Damals noch bestes Sommersonnenscheinwetter auf "Ljubljanski Grad", der Burg zu Ljubljlana . Mittlerweile schimmern die Gipfel hinter der Stadt schon weiß..
Ich habe mich übrigens für den weiterführenden Sprachkurs angemeldet, der jetzt einmal wöchentlich stattfindet. So wirklich viel sagen kann ich auf Slowenisch leider noch nicht- die Grammatik ist sehr umfangreich und zumindest mir kommt es so vor, als gäbe es mehr Ausnahmen als Regeln! Erschwerend kommt noch hinzu, dass hier in der Stadt praktisch jeder fließend Englisch und meißt auch noch Deutsch spricht, so dass man auch sehr  bequem so zurecht kommt.

 Mit der für mich leider typischen Nachlässigkeit habe ich es Anfang Oktober, also nach mehr als vier Wochen Aufenthalt, auch endlich geschafft, mir einen slowenischen Studentenausweis zu holen und mich für "Student Meals" zu registrieren.
Student Meals sind eine wirklich feine Sache. Statt des in Deutschland üblichen Mensasystems erhält man hier für jeden Werktag einen Student Coupon (Natürlich digital, wie ungefähr alles- da kann sich Deutschland noch ein bisschen was abgucken! In Sachen Bierbraukunst allerdings dürfen sich die Slowenen gerne etwas Nachhilfe bei uns holen ;) ). Mit diesen Coupons kann man dann in bestimmten Restaurants und auch Mensen vergünstigt essen. Zu jeder Tages- und Nachtzeit. Die Restaurants sind dabei ganz unterschiedlich, sowohl Pizzerien (mmh, Pizzeria Fokulus!), Mexikaner, traditionellere Wirtshäuser oder eben auch McDonalds oder Fast-Food-Buden sind beteiligt. Pflicht sind Vorsuppe, Hauptgericht und Nachtisch(das zum Glück oft Obst ist!) und manchmal gibts noch einen Tee oder Salatbgratis dazu. Preislich reicht das vom 0,80-Cent Döner bis zum 4€-Gericht, die meisten liegen irgendwo bei 2€-nochwas.


Das Highlight der letzten Wochenendausflüge war definitiv Canyoning. Dabei durchquert man einen Fluss bzw eine Schlucht indem man läuft/schwimmt/springt/rutscht/sich abseilt. Man trägt dabei gefühlt 3627 Schichten Neoprenkleider und diese hübschen gelben Kletterpampers, die man oben sieht. Es hat einen riesen Spaß gemacht, auch wenn das Wasser wirklich eiskalt war und ich mich an den größten Wasserfall  von 50m nicht getraut habe sondern drumherum gelaufen bin. Das muss irgendwann nachgeholt werden!



Auch schön ists auf dem Smarna Gora, was sozusagen der Kickelhahn Ljubljanas ist. Er liegt am Stadtrand und von da übersieht man die ganze Stadt. Eine nette Aussichtsplattform gibts außerdem dazu. Und eine Glocke, an der man sich etwas wünschen kann. Was, darf natürlich nicht ausgeplaudert werden...



Im Praktikum arbeite ich mit IDL, Interactive Data Language, einem Programmierprogramm ähnlich Matlab. Nachdem wir uns anfänglich harte Rangordnungskämpfe geliefert haben (bei denen IDL immer als Sieger hervorging), freunden wir uns langsam doch miteinander an und wenn ich höflich frage, macht das Programm auch manchmal das, was ich möchte. Ungefähr zumindest. Mein Betreuer steht mir natürlich im Kampf zur Seite, aber ich möchte ihn nicht wegen jeder Kleinigkeit ausfragen.
Diese Woche war ich bei einem Professor von meinem Fachgebiet zum Abendessen eingeladen- seine Frau ist nämlich auch Deutsche, lebt aber schon sehr lange hier. Es war ein schöner Abend mit leckerem Essen und gutem Wein. Der Professor selbst hat früher oft in DE gearbeitet, spricht fließend Deutsch und war (wie sollte es auch anders sein) selbst schon in Ilmenau. Alle Wege führen eben nicht nach Rom, sondern an die TU Ilmenau, wie ja Chrissys Blogeintrag auch schon aussagte...


Das war jetzt zugegebenermaßen ein ganzschön ausführlicher Bericht. Wer nur über die Bilder gescrollt hat und eine Zusammenfassung möchte: Mir geht es gut und ich genieße die Zeit hier. Trotzdem vermisse ich ein paar Leute und Dinge schon.  Mit euch Bmtlern "mensen" gehen oder den <bc>-Club zum Beispiel. Zumindest die Kühlzelle. ;)

Dienstag, 11. Oktober 2011

Nach fast 6 Wochen USA….

Mein nagelneuer Arbeitsplatz - Green Hall
 … habe ich mich hier jetzt richtig eingelebt. Jeden Tag erlebt man hier etwas neues und lernt tolle junge Menschen aus aller Welt kennen!

Ich kann sagen, die Uni hier gefällt mir richtig gut! Der Campus ist echt schön und friedlich, die Professoren und Mitarbeiter sind sehr nett und die Studenten sind für meinen Geschmack ein wenig zu fleißig… Aber wenn man über 40.000$ pro Studienjahr zahlt, muss sich das ja auch lohnen :-P Im Gegensatz zum grünen, von Vielfachen von Eichhörnchen bevölkerten Campus, ist Saint Louis eher grau und leider eine sehr gefährliche Stadt. Es gibt hier Gegenden, in die man nicht mal bei Tageslicht betreten sollte. Auch meine Mitbewohnerin Molly wurde schon einmal überfallen und sie bläut mir jetzt die ganze Zeit ein, nirgends alleine hinzugehen…. Sie lebt seit dem 30. September jetzt auch in unserem Apartment und kocht fleißig Thai-Food - ich versuche mir ein bisschen was abzugucken. Nur an diese Fish-Sauce kann ich mich echt nicht gewöhnen….
An der Uni

Mein Professor und seine Frau
Mein Zimmer -  mit begehbarem Kleiderschrank :-)

Wie klein die Welt doch ist, habe ich auf einem Seminar vor 3 Wochen erfahren: dort traf ich auf eine Amerikanerin, Maggie, die in Deutsch ihren Doktor macht. Und jetzt ratet mal wo sie praktische Erfahrung in Deutschland gesammelt hat????.... (*Spannung...*) .... in Ilmenau! Wer hätte gedacht, dass ich hier an der Washington University jemanden treffe, der tatsächlich unser verschlafenes Uni-Städtchen kennt. Die Woche darauf hat Maggie mich zur „Kaffeestunde“ im German Department eingeladen. Es ist schon seltsam, wenn man das erste Mal wieder Deutsch spricht mit Leuten hier. Es gibt tatsächlich auch einige Deutsche, die hier in den USA in deutscher Literatur ihren Master machen. Der Vorteil davon ist, dass man nur 1 Jahr braucht. Echt beeindruckend wie gut Studierende aus Schweden oder Amerkia Deutsch sprechen können.












Downtown - Taste of St. Louis



Botentical Garden Missouri












 

In der Woche habe ich auch noch viele andere internationale Studenten kennengelernt – u.a. den Spanier Alejandro beim Internationalen Lunch (das ist jeden Dienstag - da gibt es um sonst Essen für alle Internationalen Studierenden) Alejandro studiert seit 4 Jahren hier und ist ein typischer Spanier - nur am plappern :-) Deshalb kennt er auch einfach jeden hier und hat mich auch ungefragt jeden vorgestellt. Nun habe ich endlich auch die Party-Connections! Am Freitag war ich zu einer Studentenverbindungsparty eingeladen. Und auch dort traf ich wieder auf ein Stückchen Heimat: die Amis spielen liebend geren Bier-Pong! Ha, gut das ich die Regeln aus Ilmenau schon kannte. Dann wurde natürlich erstmal ordentlich gezockt - alle Drinks waren im Übrigen umsonst, sowohl Bier als auch Shots - und da wird der echte Bacardi ausgeschenkt. Das ist hier wohl so üblich auf den Parties... Auch auf der Party am WE davor, gab es Getränke umsonst und sogar Live Musik. Die eine Band bestand nur aus einer Sängerin mit E-Gitarre und einem Elektro-Cello. Wow, der Sound war echt interessant! Allerdings wurde die Party zwischen 0 und 1 Uhr von der Polizei aufgelöst... da waren wohl zu viele "Under age" Studenten unterwegs...
 Die Amerikaner nehme es mit ihrer Regl "Alkohol erst ab 21" sehr genau. Sogar eine Bar darf man nur betreten, wenn man min. 21 Jahre alt ist - egal ob man etwas alkoholisches trinkt oder nur Wasser. Jeder, wirklich jeder Ausweis wird genau kontrolliert. Kein Wunder also, dass sich "armen, zu jungen Studenten" dann auf den Frat-Parties so gnadenlos abschießen... Die Frage ist, ob dort kostenloser Alk wirklich die richtige Idee ist...


 
Ansonsten habe ich mir in der Stadt den Botantical Garden angeguckt, war auf dem Taste of St. Louis Festival (quasi ein "Fress"-Festival mit Spezialitäten der Stadt sowie Weltweit), und habe die Bar und Restaurant Szene von St. Louis erkundet. Besonders praktisch ist, dass ich nur 5 Gehminuten vom Delmar Boulevard entfernt wohne. Das ist eine lange Bar und Restauarnt Meile, wo das Leben nachts tobt. Außerdem gibt es dort tolle Vintage Shops. Ach ja, shoppen war ich während meines Aufenthalts natürlich auch schon :-) Nur leider verändert sich der Euro-Dollar-Kurs ja gerade nicht zu meinen Gunsten.... Letztes Wochenende bin ich mit meinem Kollegen Elad klettern gewesen – mein erstes Mal. Und ja, danach hatte ich einen tödlichen Muskelkater im ganzen Körper. Aber ich denke, ich werde es trotzdem wieder machen, hat echt Spaß gemacht. @Dani: jetzt verstehe ich auch erst deinen letzen Block-Eintrag mit dem Boudlern... ;-)

Im Moment bin ich leider etwas am kränkeln... Hauptsache ich bin bis Freitag weider fit - dann solls mit dem Fahrrad entlang des Missouri Rivers durch Missouri gehen, organisiert vom International Office. Man muss ja auch mal heraus aus der Stadt.

Ihr seht, es lebt sich hier ganz gut. Liebe Grüße aus dem mittleren Westen der USA! Eure Chrissi