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Donnerstag, 20. Oktober 2011

Die Slowenen machen keine halben Sachen...(4)

...abends war schon fast wieder alles weg
...und so wurde der Herbst kurzerhand übersprungen, um gleich zum sowieso viel schöneren Winter überzugehen! Nachdem hier nämlich vor knapp zwei Wochen noch kaum dran zu denken war, überhaupt eine Jacke zu tragen, kamen heute schon dicke Schneeflocken vom Himmel (die allerdings gleich wieder weggeschmolzen sind). Diesen plötzlichen aber nicht unerwarteten Wetterumschwung wollte ich mal als Anlass für einen weiteren Eintrag hier nehmen!

Ich bin immer noch sehr froh, im September den Sprachkurs gemacht zu haben-vorallem der Leute wegen. Wir unternehmen viel und ich glaube, ohne die Kontakte zu Studenten in meinem Alter wäre die ganze Angelegenheit etwas einsamer und weniger spaßig hier! Unten auf dem Bild sieht man ein paar davon (und mich ;) )
Damals noch bestes Sommersonnenscheinwetter auf "Ljubljanski Grad", der Burg zu Ljubljlana . Mittlerweile schimmern die Gipfel hinter der Stadt schon weiß..
Ich habe mich übrigens für den weiterführenden Sprachkurs angemeldet, der jetzt einmal wöchentlich stattfindet. So wirklich viel sagen kann ich auf Slowenisch leider noch nicht- die Grammatik ist sehr umfangreich und zumindest mir kommt es so vor, als gäbe es mehr Ausnahmen als Regeln! Erschwerend kommt noch hinzu, dass hier in der Stadt praktisch jeder fließend Englisch und meißt auch noch Deutsch spricht, so dass man auch sehr  bequem so zurecht kommt.

 Mit der für mich leider typischen Nachlässigkeit habe ich es Anfang Oktober, also nach mehr als vier Wochen Aufenthalt, auch endlich geschafft, mir einen slowenischen Studentenausweis zu holen und mich für "Student Meals" zu registrieren.
Student Meals sind eine wirklich feine Sache. Statt des in Deutschland üblichen Mensasystems erhält man hier für jeden Werktag einen Student Coupon (Natürlich digital, wie ungefähr alles- da kann sich Deutschland noch ein bisschen was abgucken! In Sachen Bierbraukunst allerdings dürfen sich die Slowenen gerne etwas Nachhilfe bei uns holen ;) ). Mit diesen Coupons kann man dann in bestimmten Restaurants und auch Mensen vergünstigt essen. Zu jeder Tages- und Nachtzeit. Die Restaurants sind dabei ganz unterschiedlich, sowohl Pizzerien (mmh, Pizzeria Fokulus!), Mexikaner, traditionellere Wirtshäuser oder eben auch McDonalds oder Fast-Food-Buden sind beteiligt. Pflicht sind Vorsuppe, Hauptgericht und Nachtisch(das zum Glück oft Obst ist!) und manchmal gibts noch einen Tee oder Salatbgratis dazu. Preislich reicht das vom 0,80-Cent Döner bis zum 4€-Gericht, die meisten liegen irgendwo bei 2€-nochwas.


Das Highlight der letzten Wochenendausflüge war definitiv Canyoning. Dabei durchquert man einen Fluss bzw eine Schlucht indem man läuft/schwimmt/springt/rutscht/sich abseilt. Man trägt dabei gefühlt 3627 Schichten Neoprenkleider und diese hübschen gelben Kletterpampers, die man oben sieht. Es hat einen riesen Spaß gemacht, auch wenn das Wasser wirklich eiskalt war und ich mich an den größten Wasserfall  von 50m nicht getraut habe sondern drumherum gelaufen bin. Das muss irgendwann nachgeholt werden!



Auch schön ists auf dem Smarna Gora, was sozusagen der Kickelhahn Ljubljanas ist. Er liegt am Stadtrand und von da übersieht man die ganze Stadt. Eine nette Aussichtsplattform gibts außerdem dazu. Und eine Glocke, an der man sich etwas wünschen kann. Was, darf natürlich nicht ausgeplaudert werden...



Im Praktikum arbeite ich mit IDL, Interactive Data Language, einem Programmierprogramm ähnlich Matlab. Nachdem wir uns anfänglich harte Rangordnungskämpfe geliefert haben (bei denen IDL immer als Sieger hervorging), freunden wir uns langsam doch miteinander an und wenn ich höflich frage, macht das Programm auch manchmal das, was ich möchte. Ungefähr zumindest. Mein Betreuer steht mir natürlich im Kampf zur Seite, aber ich möchte ihn nicht wegen jeder Kleinigkeit ausfragen.
Diese Woche war ich bei einem Professor von meinem Fachgebiet zum Abendessen eingeladen- seine Frau ist nämlich auch Deutsche, lebt aber schon sehr lange hier. Es war ein schöner Abend mit leckerem Essen und gutem Wein. Der Professor selbst hat früher oft in DE gearbeitet, spricht fließend Deutsch und war (wie sollte es auch anders sein) selbst schon in Ilmenau. Alle Wege führen eben nicht nach Rom, sondern an die TU Ilmenau, wie ja Chrissys Blogeintrag auch schon aussagte...


Das war jetzt zugegebenermaßen ein ganzschön ausführlicher Bericht. Wer nur über die Bilder gescrollt hat und eine Zusammenfassung möchte: Mir geht es gut und ich genieße die Zeit hier. Trotzdem vermisse ich ein paar Leute und Dinge schon.  Mit euch Bmtlern "mensen" gehen oder den <bc>-Club zum Beispiel. Zumindest die Kühlzelle. ;)

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