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Donnerstag, 10. November 2011

Halloween Champions & More

Vor 2 Wochen standen in den USA und insbesondere für St. Louis gleich zwei Großereignisse statt: die finalen Games der World Series und natürlich Halloween.

Mein Pumkin ist irgenwie eher zum Knuddeln als zum Gruseln...
Die World Series ist das Finale der US-amerikanischen Baseball-Profiligen. Dort treffen jährlich im Oktober die Sieger der National League und der American League in maximal 7 Spielen aufeinander – keine Ahnung warum es 2 Profi-Ligen in den USA gibt aber die Amerikanern machen nun mal gerne ihre eigenen Regeln. Der Sieger der World Series ist z.B. nicht nur amerikanischer Baseball-Meister, sondern erhält denn auch den Titel „World Champion“ :-P Lange Rede kurzer Sinn: am Donnerstag habe ich mein erstes Game geguckt – St. Louis Cardinals gegen die Texas Rangers – und mir die Regeln erklären lassen. Tja und an dem Freitagabend waren die Cardinals dann auch schon World Champions of 2011. So schnell kann es gehen, und bei so viel Erfolg findet man erstaunlich schnell Gefallen an dem Spiel…

Natürlich mussten die Siege auch ordentlich gefeiert werden. Man würde ja annehmen, dass die Clubs Downtown überflutet sein müssten, wenn die Cardinals das vorletzte Spiel in der letzten Minute gewonnen haben… Leider ist das nicht so. Trotzdem war es lustig mit den anderen Internationalen Studis, unter anderem mit Alejandro und Andi (aus Frankfurt). Hier spielen die Clubs & Bars keine Electro Music wie in Deutschland, es wird meistens Querbeet aufgelegt mit einem deutlich höheren Black Music Anteil als in Deutschland. Habe ich schon erwähnt, dass die Bars und Clubs in St. Louis schon 3 Uhr schließen müssen? Von ausgiebigen europäischen Party-Nächten kann man hier also nur träumen. Dafür tanzen die jungen Amerikanerinnen umso wilder und unanständiger – die Hollywood Movies übertreiben also nicht immer… 

An dem Sonntag war dann die große Champions-Parade in Downtown – ein Meer aus Rot hat die Stadt beherrscht. Man muss sich den Zustand in StL ungefähr so vorstellen, als hätte Deutschland die Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland gewonnen. Als nächstes war folglich der Besuch eines American Football Games dran. Eben typisch amerikanisch ;-) Allerdings verwundert es doch sehr, dass im „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“  ausgerechnet ein Sport mit 1000en von Regeln so beliebt ist. So bin ich letzten Freitag zu einer Football-Lesson gegangen, organisiert vom Büro für Internationales. Dort haben 2 Mitglieder des hiesigen College-Teams, den Wash U Bears, versucht uns Ausländern die Football-Regeln näherzubringen. Sehr aufbauend waren die Worte: „Nicht mal wir kennen alle Regeln – nur die, die für unsere Position wichtig sind“ :-P Naja, am Samstag bin ich dann mit Liran, Dor & Elad zum Heimspiel der Bears gegangen. (Btw: they lost!) Mein Fazit: Es war ganz interessant – die Begeisterung für den Sport kann ich aber nicht verstehen. 

Champions Parade

 So, bei dem ganzen Sport-Gelaber hätte ich doch Halloween fast vergessen. Die Amerikaner lieben es! Überall findet man geschnitzte Kürbisse  - wie man sieht habe ich mein Glück da auch mal versucht -, Spinnenweben, gruselige Hexen und Halloween-Kostüm-Läden öffnen extra nur für dieses Ereignis. Wir sind zu der Halloween-Party der Law School gegangen. Ich muss sagen: die Atmosphäre in Ilmenau gefällt mir besser! Selbstgebastelte Kostüme sind doch spannender als perfekte gekaufte Kostüme. Außerdem neigt man hier dazu, immer irgendwen/was aus einem Hollywood-Film darzustellen. So fragt man hier "Who do you play?" anstelle von "Was stellst du da". Am nächsten Abend war dann im Bar-Viertel Central West End ein großer Kostümkontest. Zufällig bin ich auf eine Party gelangt, im obersten Stockwerk an dem Platz, wo die Bühne dafür war. Perfekt - beste Sicht bei warmen Füßen und freien Drinks ;-) Den Hauptpreis von immerhin 1500$ hat 'Edward with the scissor hands' gewonnen. Sehr beliebt waren auch Black Swan, Lady Gaga, Drag Queens in jeglicher Form und Super Mario. Auch Toastbrote, Töpfe, Bananen und Duschen waren dabei :-)

Nun aber mal zu meiner Arbeit: an diesem Samstagmorgen (*ätz*) war ich am St. Louis Science Center, weil meine Undergraduate-Research-Gruppe – mich inbegriffen -  dort in 2 Wochen eine Demonstration unseres Projekts geben müssen. Und zwar steuern wir einen einfachen Roboter mit einem EEG Signal, dass wir über ein EEG Headset von einer Person empfangen. Mit reinem Denken können wir den Robotor leider noch nicht lenken, aber immerhin bewegt er sich momentan vorwärts wenn man zwinkert und nach rechts oder links, je nach dem in welche Richtung man seinen Kopf dreht. Übernächsten Samstag sollen wir das dann Kindern mit ihren Eltern auf unterhaltsame Weise im Science Center vermitteln - da bin ich aber mal gespannt...
Jason und Jenny am EEG Daten produzieren
So, das Update ist länger geworden, als von mir gewollt. Sorry! Nächstes Mal gibt es dann einen Bericht aus Chicago - dort geht es über Thanksgiving hin mit meiner Mitbewohnerin - und dort treffe ich dann auch meinen Mitbewohner aus Ilmenau. I am really looking forward for this weekend!!
Ich hoffe, in Deutschland und wo ihr sonst gerade seid ist alles im Lot. Ich denke an euch. Alles Liebe aus St. Louis,
Chrissi


Bilder vom Biking Trip - die nähere Umgebung ist sehr ländlich hier.

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